Der gebürtige Ire und Wahlberliner Paul McNamara gehört zu den vielseitigsten Tenören seiner Generation. Nach Stationen in Kiel und Neustrelitz sowie einer Reihe von erfolgreichen Produktionen an zahlreichen deutschen Häusern, darunter die Deutsche Oper Berlin, die Oper Leipzig, die Oper Bonn und das Deutsche Nationaltheater Weimar, sorgte sein gefeiertes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall für Aufsehen: Mit dem American Symphony Orchestra sang er die anspruchsvolle Partie des Giovanni di Salviati in Max von Schillings’ Oper Mona Lisa und begeisterte Publikum und Presse gleichermaßen.
Der beliebte Wagnerinterpret debütierte vor kurzem am Teatro La Fenice in Venedig als Tannhäuser unter dem Dirigat von Omer Meir Wellber. Diese Rolle verkörperte er ebenfalls in Schwerin, Kassel, Aachen, Innsbruck und bei der ersten szenischen Aufführung einer Wagneroper in Mittelasien an der Kasachischen Nationaloper Almaty sowie regelmäßig im historischen Festsaal der Wartburg bei Eisenach.
Das Mainfrankentheater in Würzburg hatte für Paul McNamara in den vergangenen Spielzeiten eine besondere Bedeutung, denn dort erarbeitete er die Titelpartien von Richard Wagners Tannhäuser, Tristan und Parsifal sowie Vasco da Gama in Giacomo Meyerbeer’s L’Africaine und Chairman Mao in John Adams’ Nixon in China. Hier wurde auch Herodes in Salome von Richard Strauss zu einer zentralen Rolle seines Repertoires, die er mit überwältigendem Erfolg an mehreren deutschen Theatern, am Landestheater Linz und am Theatro Municipal in Rio de Janeiro verkörperte.
Weitere internationale Engagements führten den gefragten Tenor an die Opera Ireland, Northern Ireland Opera, an das Warschauer Teatr Wielki, das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, zum Janáček-Festival Brno, an die Waldoper Zoppot und mit den Salzburger Osterfestspielen zum Beijing Music Festival.
Ausgehend vom 19. Jahrhundert hat er sein Repertoire inzwischen auf alle Epochen ausgeweitet. Außer in den Wagnerpartien Claudio (Das Liebesverbot), Erik, Loge, Tannhäuser, Tristan und Parsifal ist er in Rollen von Monteverdi, Cavalli, Mozart, Weber, Meyerbeer, Tschaikowski, Dvořák, Janáček, Leoncavallo, Braunfels, Strauss, Cilea, Zemlinsky, Berg, Britten, Previn, Krzysztof Penderecki and John Adams zu hören.
Darüber hinaus ist Paul McNamara als geschätzter Konzertsänger bereits in einigen der berühmtesten Säle wie der Berliner Philharmonie und dem Pierre Boulez Saal, dem Amsterdamer Concertgebouw und der Carnegie Hall aufgetreten, kürzlich debütierte er mit der Akademie für Alte Musik Berlin beim Hamburger Telemann-Festival. Er folgte u. a. den Einladungen der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, des Deutschen Symphonie-Orchesters und des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, des SWR Rundfunkorchesters, des Stavanger Symfoniorkest, des niederländischen Radio Filharmonisch Orkest, des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und des Irish Chamber Orchestra. Für Konzerte mit beiden irischen Rundfunkorchestern kehrt er häufig nach Dublin zurück.
Paul McNamara schloss sein Musikwissenschaftsstudium am University College Cork ab, während er Gesang an der Cork School of Music studierte. Von dort wechselte er an die Royal Irish Academy of Music in Dublin und vervollständigte seine Ausbildung am Royal College of Music in London. Er ist Mitgründer von Opera Collective Ireland, einer Initiative zur Förderung junger irischer Künstler, und leitet seit Dezember 2018 die Dutch National Opera Academy.